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Kalle Rock
 
 
Vendetta machen es bei der Namensgebung ihrer neuen Scheibe kurz und knapp. Ihr fünftes Baby nennt sich treffend "The 5th" (Ist das nur Zufall das ich bei dem Cover und dem Titel an Mozart denken muss?!). Und genauso kurz und knapp kann man die Platte beschrieben. Es erwarten einen neun Tracks gnadenloser Thrash Metal! Vendetta gehören auch schon zu den deutschen Urgeisteinen der Metalszene. 1984 gegründet, wurden in eigener Handarbeit zwei Demos erstellt und danach das Debutalbum "Go And Live... Stay And Die" '87 veröffentlicht. Bevor sich die Gruppe 1990 auflöste um es ab dem Jahr 2000 doch wieder zu versuchen, folgten noch Tourneen mit Bands wie den ebenso bekannten frankfurter Thrashern Tankard oder Dimple Minds. Als kurz nach der "Neugründung" der Band ein weiteres Demo folgte, ging es für Vendetta gleich wieder auf die Straße - und zwar mit sehr großen Namen was den Metal angeht. Es waren Bands wie Kreator, Sodom, Exodus, Testament und viele andere dabei.
Das jetzt am 24.02.17 erscheinende Album erscheint wie der Vorgänger bei Massacre Records. Musikalisch soll es wieder in Richtung der Anfangszeit der Band gehen. Und das heißt ordentliches Tempo zum Köpfe schütteln. Textlich hat sich jedoch nichts geändert. Mario Vogel (Gesang) besingt / beschreit, wie bei Vendetta üblich, eher sozialkritische und kulturelle Themen. Unter Anderem werden auf der Scheibe einige der sieben Todsünden (Gier, Völlereie, Hochmut, Neid,...) thematisiert, womit man ja schon viele politische Themen unserer heutigen Zeit abdecken kann. Aber auch musikalisch kann das Album von vorne bis hinten überzeugen. Neben dem quälen der Saiten und der Drums bietet die Scheibe viel Abwechslung. Ob es ein Intro mit tollem Basssolo (Religion Is A Killer)ist, oder der übliche Thrash Metal durch kurze Tracks wie ?The Search? unterbrochen wird und einen mit sanften Klängen wieder etwas runterholen. So auch beim letzten Song Nevermind des Albums, der sogar mit richtigem melodischem Gesang aufwarten kann. Kurz gesagt: The 5th von Vendetta ist ein richtig starkes Album wo ich mich freue das ich es reviewen darf. Und da ich bestimmt nicht der einzige bin der das so sieht freue ich mich schon auf die späteren Werke die evtl. noch folgen werden. Aber jetzt erst mal noch einen Monat Geduld und dann dürfen die Boxen aufgedreht werden!
 
STORMBRINGER
 
VENDETTA kommen mit ihrem fünften Release um die Ecke und ich muss sagen: ich bin angenehm überrascht. Ich hatte irgendwann mal eine Platte von denen. Gestartet wird mit einem, äh, sagen wir mal Moody Intro, also jede Menge schlechtes Wetter, welches nahtlos in  "Fragile" übergeht. Ein komplexer Opener mit jeder Menge Riffs, der Sänger erinnert mich an den verstorbenen SQUEALER Shouter. SQUEALER geistern mir übrigens öfters durch die Gehirnwindungen bei dieser Platte, was ich jedoch jetzt nicht schlecht finde. Die zweite Nummer, "Let 'er Rip", ist ein schneller Thrasher - kurz und schmerzlos auf den Punkt gebracht. Echte Höhepunkte sind "Agency of Liberty" welches richtigen Ohrwurmcharakter hat. "The Prophecy" mit richtig fettem Doublebassgewitter und im weiteren Verlauf progressiven Einsprengseln, "Shame on you" ein ziemlich aggressiver Fucker und "Religion is a Killer" welches mit Bass- Slapping überrascht und sich zu einer Uptempo Nummer entwickelt. Der einzig wirkliche Tiefpunkt der Scheibe ist die letzte Nummer, "Nevermind".
 
Wie oben erwähnt bin ich angenehm überrascht, ja sogar richtig erfreut über diese erfrischende Scheibe im derzeitigen Thrash Einerlei. VENDETTA vermischen auf "The 5th" gekonnt Thrash mit Power Metal Einflüssen und bleiben dabei sie selbst. Die gute Produktion kommt dem Ganzen zugute und drückt.
 
FFM ROCK
 
„VENDETTA waren schon immer 2. Liga in Sachen Thrash“, so was und anderen Müll hab ich schon öfters gehört und der Meinung bin ich auf keinen Fall, auch wenn den Schweinfurtern der große Durchbruch verwehrt blieb. Die ersten beiden Alben „Go And Live...Stay And Die“ sowie das geniale „Brain Damage“ aus den Jahren 1987 und 1988 sind auch heute noch Dauergast in meinem CD Schacht und auch nach der ellenlangen Pause waren „Hate“ und „Feed The Extermination“ um Längen besser, wie sie von manchen hingestellt wird.
So ist 2017 mit „The 5th“ das Ganze zwar simpel tituliert, aber nicht minder geil. Gleich zu Beginn legen VENDETTA einen Song von fast acht Minuten hin, der vetrackt ist, heavy und thrashig und auch vor allem in seiner Art sehr intensiv und vor technischen Breaks nur so strotzend. Danach geht die Thrash Sau ab, denn „Let 'er Rip“ knallt wie in frühen Tagen aus den Boxen, fett knallen die Becken, der teils eingeflochtene, flotte Groove und das Solo sind spitze. Auch wenn „Deadly Sin“ erst mal das Mid Tempo ansteuert, die Drums feuern gewaltig und die Riffs sägen wie der Teufel, um dann auch den guten Teutonen Thrash raus zu hauen, der auch in dem treibenden „Agency of Liberty“ seine Fortsetzung findet. Einen sanften, instrumentalen Zwischenspieler mit leicht spanischem Flair kriegen wir mit „The Search“, um dann mit „The Prophecy“ eine abwechslungsreiche Thrash Granate zu bekommen. Einen düster melancholischen Touch besitzt „Shame on You“ zu Beginn, wird dann zu einem technischen und mitunter auch flotten Thrasher und auch danach tritt „Religion Is a Killer“ mit wummerndem Bass voll in den Arsch. Am Ende steht dann aber der Hammer, denn VENDETTA bringen zum Abschluss von Album Nummer fünf mit „Nevermind“ eine Ballade, die erst gegen Ende drückt ohne Ende !!!!! Das finde ich verdammt mutig und gelungen, denn einige Bands fahren nur auf der Retro Schiene und bringen nix neues, VENDETTA knüpfen da aber an alte Tage an wissen voll zu überzeugen, was von mir verdiente 8,4 von 10 Punkten macht.
mas
mid